Workshops

Workshops

Beim 27. Kongress für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke dürfen Sie sich wieder auf hochwertige Workshops freuen. Die ersten Workshops stehen fest, weitere folgen in Kürze.

A01)
(NFA)

Herausforderungen und Dynamiken im Rahmen des Nachfolgeprozesses


Referierende: Jun.- Prof. Dr. Anne Heider; Pia Albers


folgt demnächst

Referierende (Bio)

A02)

Legacy und Transformation – Vom Mut der Jungen und der Weisheit der Alten, ein Familienunternehmen neu auszurichten


Referierende: Johannes Gemmingen; Prof. Dr. Heiko Kleve


In diesem Workshop geht es um den Generationswechsel in einer traditionsreichen Unternehmerfamilie, der mit Mut und Weisheit verbunden ist. Denn es kam in diesem Prozess zu einer Neuausrichtung, die sowohl unternehmerische Gründe hatte als auch den veränderten Bedürfnissen der jungen Generation folgte.

Mut braucht es nämlich, wenn ein über 135 Jahre altes Familienunternehmen restrukturiert wird (inkl. Verkauf einer Brauerei und anderen Betrieben). Da ist sehr hilfreich, wenn die Senioren- der Juniorengeneration ermöglicht, mit frischem Blick auf die Dinge zu schauen, um eigene Entscheidungen zu treffen. So wurde eine neue Balance zwischen Traditionsbewusstsein und zukunftsorientierter Gestaltung möglich. Darüber hinaus war die Weisheit spürbar, dass der Zusammenhalt der Familie in einer solchen Situation die Basis ist, die ebenfalls vom Unternehmerischen getragen wird. Denn genau dies war und ist es, was die wachsende Familie verbindet: das gemeinsame und generationsübergreifende Unternehmertum. Daher gilt es, genau dazu zu bewahren.

Im Workshop stehen die Erfahrungen mit diesem Prozess im Mittelpunkt und werden aus der Perspektive eines Mitglieds der Juniorengeneration präsentiert.

Referierende (Bio)

A03)

Im Dunklen ist gut Munkeln I: Tabus in Unternehmerfamilien


Referierende: Michael Lück; Prof. Dr. Tom A. Rüsen


Barrieren überwinden und das Unaussprechliche aussprechen lernen – in völliger Dunkelheit!

In dieser besonderen Atmosphäre gehen wir „Tabus“ auf den Grund. Oder das, was wir dafür halten. Gibt es in meinem Leben, in meiner Familie, in unserem Unternehmen ein „Tabu“? Und wenn ja – warum? Welche Funktion hat es? Was fühlen wir, wenn wir daran denken? Was glauben wir fühlen andere Familienmitglieder, wenn sie daran denken? Wie gehen wir mit all diesen Gefühlen um?

Der Aufenthalt in absoluter Lichtlosigkeit hilft uns, viel besser in uns hineinzuhören, anderen Menschen eine besondere Aufmerksamkeit zu geben. Nicht nur das Gesagte wird dabei wahrgenommen, sondern auch Zwischentöne.

Tabus lassen sich im Allgemeinen beschreiben als ein „ungeschriebenes Gesetz, das aufgrund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet, bestimmte Dinge zu tun oder diese zu thematisieren“. In Unternehmerfamilien lassen sich eine Vielzahl von Themen und Fragestellungen feststellen, die selten oder nie thematisiert werden und somit ein „Schattendasein“ führen. Die hier zugrunde liegenden Themen, Geschichten und Fragestellungen prägen jedoch mitunter den Umgang der Familienmitglieder miteinander bzw. relevante Entscheidungsprozesse. In einigen Fällen ist die Kenntnis und das Nicht-Thematisieren des Tabus zentral für den Fortbestand der generationenübergreifenden Familiengemeinschaft. Oftmals färbt das Tabu jedoch die Kommunikation, Interaktion und Handlungsfähigkeit der handelnden Personen derartig destruktiv ein, dass eine gemeinsame Zukunft kaum mehr möglich erscheint.

Ursächlich für die praktizierte Tabuisierung sind tief liegende Ängste und die Vorstellung, durch die Ansprache tabubehafteter Themen verantwortlich für den Zerfall der Familiengemeinschaft zu sein.

Wie können destruktiv wirkende Themen, Fragestellungen, Geschichten etc. innerhalb einer Unternehmerfamilie angesprochen bzw. thematisiert werden? Was passiert (vor allem mit einem selbst), wenn das Tabuthema an- bzw. ausgesprochen wird? In welcher Form kann ein versöhnlicher Zugang zu dem Tabuthema hergestellt werden?

Im Rahmen des Workshops können diese Fragen beantwortet oder andere formuliert und offen ausgesprochen werden. Dabei wird ein experimentelles Setting bei vollständiger Dunkelheit (!) verwendet. Den Teilnehmenden wird dabei die Möglichkeit gegeben in der Anonymität der vollständigen Dunkelheit über ihre Anliegen zu sprechen und Lösungsansätze mit den Teilnehmenden zu diskutieren.

Der Workshop ist aufgrund des besonderen Settings auf maximal 20 Teilnehmende begrenzt.

Referierende (Bio)

A04)

One Brand Worldwide: Corporate Identity und Transformation bei ELA Container


Referierende: Liesel Albers-Bentlage, Günter Albers


In diesem Workshop dreht sich alles um die Corporate Identity von ELA Container und die Transformation des Unternehmens im Kontext der neuen Logo-Gestaltung sowie der daraus resultierenden Maßnahmen. Wir werfen einen Blick darauf, wie sich unser Unternehmen in den letzten Jahren weiterentwickelt hat, und analysieren, wie wir durch konsistente Markenkommunikation unsere Position auf dem globalen Markt stärken.
ELA Container ist in zahlreichen Märkten und Ländern aktiv. Eine einheitliche Brand Appearance ist der Schlüssel, um sicherzustellen, dass unsere Marke immer und überall eindeutig erkennbar ist. Mit unserer starken Markenidentität schaffen wir ein durchgängiges Markenerlebnis an allen Touchpoints und stärken die Verbindung zu unseren Kund:innen weltweit.

Erfahren Sie, wie unsere gestalterische Basis diesen Prozess unterstützt, wie wir die Marke ELA Container konsequent leben und weiterentwickeln – nach dem Prinzip: One Brand Worldwide. Der Workshop bietet Raum für Diskussionen, Fragen und die gemeinsame Entwicklung neuer Perspektiven für eine starke, konsistente und zukunftsorientierte Markenkommunikation.

Referierende (Bio)

A05)

Mut – Wachstum – Akquisition


Referierende: Tobias Bachmüller


Tobias Bachmüller zeigt, wie gezielte Markenakquisitionen den Mittelstand stärken können. In seinem Vortrag beleuchtet er, warum der Mut zur Übernahme und Integration neuer Marken entscheidend für nachhaltiges Wachstum ist. Weit über dem Tellerrand der Süßwarenbranche erklärt er, wie strategische Zukäufe nicht nur das Markenportfolio erweitern, sondern auch Innovationskraft und Marktanteile steigern. Ein Plädoyer für den Mittelstand: Mut zur Akquisition als Schlüssel zum Erfolg.

Referierende (Bio)

A06)

Kinder, Beruf und Familienunternehmen. Frauen brauchen Mut im Spannungsfeld der Verantwortung


Referierende: Dr. phil. Rena Haftlmeier-Seiffert; Dr. med. Karin Keller-Werner


Neulich behauptete ein alter deutscher Mann auf einem internationalen Kongress: Seine Erfahrung zeige: Mütter, die arbeiten, sind schlechte Mütter und sie machen auch ihren Job nicht gut. Was folgte, sei hier nicht ausgeführt. Was dieser Satz aber zeigt: Frauen und insbesondere Mütter haben es bis heute schwer und sie benötigen viel Mut und Selbstvertrauen, um sich nicht von solchen Überzeugungen verunsichern zu lassen.

Frauen mit Kindern, Karriereabsichten und Familienunternehmen stoßen gleich an drei gläserne Decken: Die gläserne Decke im Beruf ist hinreichend bekannt. Männliche Seilschaften, Verhaltensweisen, Entscheidungswege etc. machen es für Frauen schwer, in Führungspositionen zu gelangen. Wenn Frauen Mütter werden, wird die Decke doppelt dick. Denn es ist gesellschaftliche Übereinkunft, dass Frauen Rabenmütter sind, wenn sie ihre Kinder nicht selbst betreuen, und dass Kinder die beste Erziehung durch ihre eigene Mutter erhalten (auch wenn diese keine pädagogische Ausbildung besitzt). Das damit bei den Frauen erzeugte schlechte Gewissen stellt die zweite gläserne Decke dar. Kommt die Mutter dann auch noch aus einem Familienunternehmen, ist noch eine dritte gläserne Decke vorhanden: Familienunternehmen sind nur dann solche, wenn es eine nächste Generation gibt. Nachfolgerinnen, die sich für eine Karriere und gegen Kinder entscheiden, zementieren den Untergang des Familienunternehmens. Die Frauen müssen also Kinder bekommen, die sie aufgrund der gesellschaftlichen Vorstellung dann auch noch selbst betreuen; sie haben keine Wahl.

Wir stellen im Workshop diesem Denkmodell ein anderes entgegen: Wir sind gute Mütter, nicht obwohl sondern weil wir verantwortungsvolle Jobs haben – und wir machen unseren Job besonders gut, nicht obwohl sondern weil wir Kinder haben.

Diskutieren Sie mit uns, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein – von gläsernen Decken und hoffentlich auch von Glasscherben, weil Sie, Ihre Partner, Ihre Kinder, Ihre Mitarbeiter, Ihre Unternehmen die gläsernen Decken MUTwillig eingeworfen haben.

Referierende (Bio)

A07)

Regeneratives Unternehmertum: Familienunternehmen als Schlüsselaktuere für einen neuen Wohlstand


Referierende: Sebastian Fittko, Julia Ledermann


Regeneratives Wirtschaften erweitert das Konzept der Nachhaltigkeit, indem es ökologisches, soziales und wirtschaftliches Handeln in einen ganzheitlichen, systemischen Kontext einbettet. Im Zentrum des regenerativen Unternehmertums steht Wachstum durch die Potenzialentfaltung der Regenerationsfähigkeit von Natur und Mensch. Dies ermöglicht eine unternehmerische Entwicklung im Einklang von Ökologie und Ökonomie. Der Ansatz bietet einen normativen Rahmen für eine intergenerational tragfähige Wirtschaft, die langfristigen Wohlstand und Wohlergehen für heutige und zukünftige Generationen sichert.

Familienunternehmen spielen eine Schlüsselrolle in der Transformation hin zu einer regenerativen Wirtschaft. Ihre transgenerationale Ausrichtung und langfristige Perspektive schaffen die Grundlage für tiefgreifende Veränderungen. Ihre Stabilität und lokale Verwurzelung verbinden sie mit gesellschaftlichen und ökologischen Belangen. Durch ihre Governance und Handlungsspielräume, frei von den Zwängen des Kapitalmarktes, können sie aktiv zur Transformation beitragen und die Zukunft ihrer Unternehmen nachhaltig gestalten.

Der Workshop wird von der Initiative Regenerative Marktwirtschaft e.V. mit ihrem Gründer und Vorstand Sebastian Fittko, der Beiratsvorsitzenden der Edding AG Julia Ledermann und einem Gesellschafter eines Familienunternehmens geleitet. Gemeinsam kombinieren sie die Perspektiven des regenerativen Wirtschaftens mit persönlichen, familiären und unternehmerischen Einblicken in die Herausforderungen der Transformation. 

Im Workshop erkunden wir, wie der innere Antrieb, ein gutes Leben zu gestalten, uns zu regenerativen Unternehmer:innen macht, die eine positive Zukunft für uns selbst, unsere Familien, unsere Unternehmen und eine gedeihende Gesellschaft schaffen. Dabei lernen wir die Prinzipien des regenerativen Unternehmertums in Theorie und Praxis, reflektieren persönliche und unternehmerische Herausforderungen und entwickeln gemeinsam Lösungsansätze.

Referierende (Bio)

A08)

Eine Mischung aus Robert Bosch und Ernst Abbe – ein Praxisbeispiel zu Stiftungen im Unternehmen 


Referierende: Hans Christian Blum, Dr. Dirk Schauer, Sabine Bittmann


Stiftungen werden von Unternehmerfamilien oft zur langfristigen Sicherung des Familienunternehmens eingesetzt. Häufig kommen ausschließliche Familienstiftungen oder wie bei Robert Bosch eine Kombination einer Familienstiftung mit einer gemeinnützigen Stiftung zum Tragen. Seltener wird eine Idee aufgegriffen, die bereits Prof. Dr. Ernst Abbe 1889 mit der von ihm errichteten Carl Zeiss Stiftung verwirklicht hat: Die Verbindung der Förderung von Forschung und Lehre im Bereich des Stiftungsunternehmens mit der Sicherung und Fortführung des Stiftungsunternehmens und die Aufrechterhaltung der Unternehmensphilosophie.

Eine Kombination aus den Ideen von Robert Bosch und Ernst Abbe hat die Familie Bittmann gewählt. Die Erwartungen, Herausforderungen und Umsetzung dieses Ansatzes werden im Workshop mit der Mehrheitsgesellschafterin der BITO-Lagertechnik aus Meisenheim, Frau Sabine Bittmann, diskutiert. BITO-Lagertechnik entwickelt und produziert als Komplettanbieter Regal-, Behälter-, Kommissionier- und Transportsysteme und zählt zu den Marktführern in Europa.

In dem Workshop wird über den Mut zu sprechen sein, den es benötigt, das Eigentum an dem eigenen Familienunternehmen von den Familienmitgliedern zu entkoppeln. Wir werden die Erwägungen diskutieren, das Familienunternehmen zur eigenen Sicherung in eine Stiftung zu überführen und es gleichermaßen mit der gewachsenen Unternehmensphilosophie und mit der Forschung und Lehre im Bereich des Stiftungsunternehmens dauerhaft zu verbinden.

Referierende (Bio)

A09)

Über den Mut loszulassen. Wie eine Unternehmerfamilie mit Weitsicht den Prozess der Unternehmensveräußerung gestaltet


Referierende: Diana Weßling; Anna Weßling


Was braucht es von einer Unternehmerfamilie, die Entscheidung zu treffen, vom Unternehmen loslassen zu können? War es doch jahrzehntelang Teil der Familiengeschichte und die Mitglieder der Familie haben sich mit und über das Unternehmen identifiziert. 

Dieser Herausforderung haben sich die beiden Vortragenden gemeinsam mit der Unternehmerfamilie gestellt. Gemeinsam haben sie auf verschiedenen Ebenen immer wieder die Entscheidung und den Vorbereitungsprozess aktiv reflektiert und gestaltet bei der Suche nach einem passenden neuen Eigentümer für ihr Unternehmen. Dabei stand die Verantwortung im Fokus, als Unternehmer einen Schritt zur Seite zu treten, da die Idee des Unternehmens mit all ihren Dienstleistungen zum Umweltschutz weit über die erste und zweite Generation hinaus strahlt.
 Aber wie kann so ein Entscheidungsprozess stattfinden? Wie ist die Familie dabei systemisch vorgegangen? Auf welche Kernkompetenzen hat die Familie bei der Zusammenstellung der professionellen Berater für den Verkaufsprozess Wert gelegt? Wie kann man verantwortungsvoll eine Übergabe an einen neuen Eigentümer umsetzen mit engmaschiger Kommunikation? Gibt es erste Learnings aus dem Umgang der Unternehmerfamilie mit dem Verlust der Identität des Familienunternehmens und wie will sie damit in Zukunft umgehen?
 Auf all diese Fragen geben die ehemaligen Gesellschafterinnen in diesem Workshop Einblicke. 

Dieser Workshop eignet sich für alle, die das Thema eines Unternehmensumbruchs mit individuellem, pro-aktiv und bewusst durch eine Unternehmensfamilie gestalteten Ausgang reflektieren wollen.

Referierende (Bio)

A10)

Weisheit im Fokus, Mut im Bild – Ein visueller Ausdruck


Referierende: Siegfried Brück; Maximilian Kaufmann-Schösswender


In einer Welt, welche den Anschein hat, sich von Tag zu Tag schneller zu drehen, nutzen wir die Fotografie oft, um Momente festzuhalten, uns darzustellen oder unsere Sichtweisen zu teilen. Doch was geschieht, wenn wir die Kamera nicht nur auf die Welt richten, sondern auf uns selbst – und dabei eine tiefere Auseinandersetzung mit Mut und Weisheit wagen?

Dieser Workshop der Leica Akademie lädt Sie dazu ein, das Thema Mut und Weisheit auf ungewöhnliche Weise zu erkunden: durch die Kunst des Selbstportraits. Ausgestattet mit der Leica Q3 – einem Werkzeug von kompromissloser Präzision – werden Sie und ein:e Partner:in sich gegenseitig porträtieren, während Sie sich mit der Frage beschäftigen, was Mut und Weisheit für Sie persönlich bedeuten. Dabei geht es nicht nur um technische Perfektion, sondern darum, die emotionale Tiefe und philosophische Bedeutung dieser Begriffe in Bilder zu übersetzen.

Der Workshop wird von Siegfried Brück und Maximilian Kaufmann-Schösswender geleitet, die Sie nicht nur in die Handhabung der Kamera einführen, sondern Sie auch durch den kreativen Prozess begleiten. Nach der praktischen Arbeit werden die entstandenen Bilder durch unsere Referenten ausgewählt und gedruckt. Den Abschluss bildet eine kleine Vernissage, bei der nicht nur die Workshop- sondern die Gesamtheit der Kongressteilnehmer:innen die Werke erkunden dürfen und in den Dialog darüber treten können, wie Mut und Weisheit in ihrer visuellen Sprache Ausdruck finden.

Dieser Workshop ist mehr als eine Einführung in die Fotografie – er ist eine Einladung, sich selbst zu erkunden und sichtbar zu machen.

Referierende (Bio)

A11)

Die Bedeutung von seelischer Gesundheit in Unternehmerfamilien –  Gemeinsam gegen das Tabu


Referierende: Prof. Dr. Christina Hunger-Schoppe; Magdalena Wendt (M. Sc., M. A.); Philipp Wichelhaus (M. A.)


Weisheit ermöglicht es Familien, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Das hilft, alte Muster zu erkennen, zu verändern und funktionierende Unterstützungssysteme aufzubauen. Mit weisem Handeln lassen sich präventive Maßnahmen ergreifen, die das Wohlbefinden aller Familienmitglieder langfristig sichern.

Aus der Zusammenarbeit mit Unternehmerfamilien wissen wir, dass die enge Verzahnung der beiden Lebens- und Arbeitsbereiche Familie und Unternehmen mit besonderen Herausforderungen einhergeht und einen maßgeblichen Einfluss auf die seelische Gesundheit der ganzen Familie sowie einzelner Mitglieder haben kann. Das Oszillieren zwischen den Rollen als Familien- und Unternehmensmitglied kann zunehmend Belastungssituationen schaffen, die den Zustand von Erschöpfung und Kraftlosigkeit bis hin zur Entstehung von Störungen auf physischer, psychischer und psychosomatischer Ebene zur Folge haben können.

Es braucht Mut, offen über psychische Probleme zu sprechen und Stigmatisierungen zu durchbrechen. Mutige Entscheidungen, wie das Einbeziehen professioneller Hilfe oder das Implementieren neuer Strategien zur Förderung mentaler Gesundheit zeigen Stärke und Weitsicht. Mut bedeutet auch, alte Gewohnheiten zu hinterfragen und neue, vielleicht unkonventionelle Wege zu gehen, um das emotionale Wohlbefinden zu verbessern.

In diesem interaktiven Workshop erkunden wir die Bedeutung der seelischen Gesundheit in Unternehmerfamilien und wie sie durch mutige und weise Entscheidungen gestärkt werden kann. Neben Kurzpräsentationen von aktuellen Forschungsergebnissen und psychologischen Konzepten, möchten wir gemeinschaftlich mit den Workshopteilnehmenden über Themen und Fragen in Bezug auf die seelische Gesundheit diskutieren und gemeinsam Strategien zur Förderung mentaler Gesundheit und des Wohlbefindens in Unternehmensfamilien erarbeiten. Unser Ziel ist es, einen nahtlosen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis zu ermöglichen und konkrete Werkzeuge für den Alltag bereitzustellen. Mit diesem Workshop möchten wir einen Raum schaffen, der einen Austausch über persönliche Erfahrungen aus der Unternehmerfamilie und/oder dem Familienunternehmen sowie die Reflexion des eigenen individuellen Erlebens seelischer Gesundheit ermöglicht.

Dieser Workshop richtet sich an alle Mitglieder von Unternehmerfamilien, die sich für das Thema seelische Gesundheit interessieren und den Mut aufbringen möchten, über ein eher Tabu behaftetes Thema mitzudiskutieren.

Referierende (Bio)

A12)

Wenn die Weisheit zum Handeln zwingt… braucht es Mut für die notwendigen Entscheidungen


Referierende: Bettina Klier-Zühlsdorff, Konrad Fröhlich, Janis Steinfort


In den aktuellen Krisen geraten viele Familienunternehmen, aber auch die Eigentümerfamilien unter Handlungsdruck. Er nimmt mit fortschreitender Krise zu. Die Erfahrung lehrt, nicht allein die Weisheit der Erkenntnis bringt die richtigen Entscheidungen hervor. Es braucht auch den Mut, Tabus zu brechen und Wege zu gehen, die eigentlich als undenkbar angesehen worden sind.

Mit folgenden Impulsen wollen wir darüber mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren: 

Bettina KlierZühlsdorff, berichtet von den Herausforderungen, die das Management und die Familie gewählt haben, den Weg in die Insolvenz zu gehen, wie alle gemeinsam durch das Verfahren gegangen sind und, wie die Insolvenz erfolgreich beendet werden konnte. Welche Werte waren dabei für ihre Entscheidungen tragend? Was war für die Familie im Nachhinein besonders wichtig?

Konrad Fröhlich berichtet von blinden Flecken, die zu unlösbaren Krisensituationen für Familie und Unternehmen führen können. Wenn eine Insolvenz unvermeidlich ist, wie bereitet man sich vor und welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um sie erfolgreich zu bewältigen.

Referierende (Bio)

A13)

Mit Mediationskompass und Mediationskompetenz Konflikte in Familienunternehmen selber lösen


Referierende: Anita von Hertel; Michael Utz


Weisheit 1: Köpfe im Sand? Den Kopf in den Sand zu stecken, verbessert die Aussicht nicht. (Anais Nin)

In Konflikten ist die “Kopf-in-den-Sand”-Haltung aus verschiedenen Gründen eine fatale Eskalationsfalle. Was treibt Köpfe – z.B. die unserer Mitgesellschafter – in den Sand? Und wie holen wir sie mit dem Mediationskompass heraus? Welche sind die wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten für gelingende Perspektiv-wechsel in Unternehmerfamilien? Im Workshop erleben wir erste Schritte live.

Weisheit 2: Wann, wenn nicht jetzt? Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. (Albert Einstein)

Konfliktauslöser im Familienunternehmen sind wie Feuer-Funken. Je später wir handeln, um so mehr verbrennt. Deshalb ist Geschwindigkeit Trumpf. Was kann jetzt getan werden? Wie werde ich heute mit den 6 Ebenen des MIKADO-Modells der Mediation sofort handlungsfähig? Welche Erfolgsschritte passen? Im Workshop nehmen wir die 6 Handlungsebenen mit.

Weisheit 3: K(l)eine Unterschiede? Wer glaubt, alle Früchte werden mit den Erdbeeren reif, versteht nichts von Trauben. (Paracelsus)

Gibt es Unterschiede zwischen Generationen und Denk-weisen? Na klar. Ist das gut oder gefährlich? Beides. Wie sich Unterschiede mit der ALPHA-Struktur der Mediation in Konsens verwandeln, ist Logik plus Struktur plus Haltung. Im Workshop werden Unterschiede zu Innovationen.

Weisheit 4: Humor – Ohne Humor ist Mediation witzlos. (Anita v. Hertel)

Wie kommt es eigentlich, dass humorvolle Schritte zur Lösung schneller und mit mehr Leichtigkeit funtionieren? Und: Weil Konfliktlösungs-Humor genau so wenig angeboren ist wie die Kunst des Dudelsackspiels, genügt es nicht, darauf zu hoffen, dass der Humor uns in den Mund hüpft wie reife Pfirsiche im Paradies. Es braucht mindestens eine Priese Know-How und einen Teelöffel Übung. Im Workshop gibt es Priese und Löffel.

Referierende (Bio)

A14)

Geschwistergesellschaften: Zwischen Kooperation und Wettbewerb


Referierende: Prof. Dr. Rainer Kögel; Prof. Dr. Christoph Schreiber; Daniel Gärtner; Florian Gärtner


In der zweiten Generation eines Familienunternehmens werden diese zumeist zu Geschwistergesellschaften. Diese sind durch besondere Herausforderungen gekennzeichnet. Anders als ein Gründer sind Geschwister in besonderem Maße auf Kooperation angewiesen. Hierzu bedarf es einer sorgfältigen Ausgestaltung der Family und Business Governance, um Streit zu vermeiden.

Nach einer Einführung in die Regeln zur Governance von Geschwistergesellschaften durch Rainer Kögel und Christoph Schreiber erläutern Daniel und Florian Gärtner ihren Weg und ihre Erfahrungen in einer Geschwistergesellschaft der zweiten Generation. Die Telegärtner Gruppe mit Sitz in Steinenbronn ist im Bereich der Datenkommunikation tätig und steht heute im Eigentum des Gründers Hartmut Gärtner und seiner drei Söhne.

Referierende (Bio)

A15)

Cybersicherheit im Familienunternehmen: Von der Theorie zur Praxis – Ein Fallstudien-Workshop in Kooperation mit der Cybercrime-Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt


Referierende: Louis Jarvers


„Uns passiert das nicht!” – dieser gefährliche Irrtum hat schon viele (Familien-)Unternehmen teuer zu stehen kommen. In der digitalen Welt von heute sind Cyberangriffe keine Frage des „ob”, sondern des „wann”. Gemeinsam mit Cybercrime-Spezialisten der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt beugen wir uns über echte Vorfälle und entwickeln „Lessons Learned“ für die aktuellen Bedrohungsszenarien in Unternehmen. 

Im Workshop konzentrieren wir uns auf die spezifischen, nicht-technischen Herausforderungen des Mittelstands: Organisationsabläufe, Kommunikation, Behörden-Interaktion, Mitarbeitenden-Sensibilisierung – viele weiche Faktoren vor, während und nach einem Cybersicherheitsvorfall sind essenziell, um einen bestmöglichen Schutz des eigenen Unternehmens zu gewährleisten. Anhand echter Cybersicherheitsvorfälle und Ihren Erfahrungen entwickeln wir gemeinsam ein Set an Erfahrungswerten für praktische Cybersicherheit im Familienunternehmen. 

Der Workshop versteht sich als Wegweiser durch die komplexe Landschaft der Cybersicherheit. Ziel ist es, Familienunternehmen zu befähigen, selbstbewusst und kompetent mit digitalen Bedrohungen umzugehen. Nicht durch Panikmache, sondern durch fundiertes Wissen und strategische Kompetenz.

Referierende (Bio)

A16)

Transformationskompetenz – Exploration einer Future Skill im Mittelstand 


Referierende: Hellmut Santer; Dr. Torsten Schmid; Prof. Dr. Niemeyer


Viele Familienunternehmen müssen aktuell eine grundlegende Transformation des Unternehmens in einem sich stark verändernden Umfeld bewältigen. Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen («grand challenges») bestimmen zunehmend den Unternehmenserfolg, wie z.B. Digitalisierung, Fachkräftemangel, geopolitische Risiken oder Klimawandel. Die Transformation kann oft nur dann gelingen, wenn die unternehmerische Tradition der Unternehmerfamilie genutzt wird – zugleich aber auch grundlegende Musterwechsel eingeleitet werden, die im Konflikt mit den bisherigen Veränderungsmustern und Werten des Familienunternehmens stehen können.     

Ziel des Workshops ist es daher, anhand konkreter Praxiserfahrungen in der Transformation von Familienunternehmen gemeinsam mit den Teilnehmenden des Workshops zu explorieren, wie Familienunternehmen und Unternehmerfamilien diese Transformation aktiv und erfolgreich angehen – und welche Kompetenzen es heute und in Zukunft zu entwickeln gilt.   

Der Workshop kombiniert Impulsvortrag und Erfahrungsbericht mit einer interaktiven Standortbestimmung und Diskussion. Den Erfahrungsbericht einer Manager*in eines mittelständischen Familienunternehmens verbinden wir mit Beobachtungen von Organisationsberater*innen, die die Transformation dieses Unternehmens und anderer Firmen begleiten und in empirischen Studien erforschen. In der sich anschliessenden Diskussion beleuchten wir dann die Herausforderungen und Kompetenzen der Transformation aus unterschiedlichen Perspektiven (z.B. Unternehmerfamilie; familieneigene bzw. -fremde Geschäftsführer*innen; mittleres Management und Mitarbeiterschaft). 

Referierende (Bio)

B01)

Heute cool… morgen ? Wie bleibe ich als Unternehmen langfristig attraktiv und erfolgreich? Welche Rolle spielt dabei Kommunikation?


Referierende: Jun.-Prof. Dr. Anne K. Heider; Philip Hitschler-Becker; Daniel Schmitz


folgt demnächst

Referierende (Bio)

B02)

Im Dunklen ist gut Munkeln II: Was ich mich in Bezug auf die Nachfolge nie getraut habe, auszusprechen!


Referierende: Michael Lück; Prof. Dr. Tom A. Rüsen


Eine neue Offenheit bei der Nachfolge im Familienunternehmen. Den eigenen Bedürfnissen auf die Spur kommen – in völliger Dunkelheit!

In einer außergewöhnlichen Atmosphäre gehen wir der „Ehrlichkeit“ und „Offenheit“ sich selbst gegenüber auf den Grund. Wann sagen wir „JA“ zu uns selbst und unserer Entscheidung in die Nachfolge zu gehen und warum? Was fühlen wir dabei? Und warum sagen wir manchmal JA, obwohl wir NEIN meinen?

Der Aufenthalt in absoluter Lichtlosigkeit hilft uns, viel besser in uns hineinzuhören, Menschen eine besondere Aufmerksamkeit zu geben.Nicht nur das Gesagte wird dabei wahrgenommen, sondern auch Zwischentöne.

Dieser Workshop bietet einen „etwas anderen“ Austausch mit Gleichgesinnten über das zentrale Thema der Nachfolge in Unternehmerfamilien. Diese stelltUnternehmerfamilien meist ein schicksalhaftes Ereignis dar. Gelingt sie, hat sich die generationenübergreifende unternehmerische Mission erfüllt. Misslingt sie, steht die eigene Identität, das Erbe der Vorväter und die Zukunft der Unternehmerfamilie auf dem Spiel. Nicht selten existiert eine Vielzahl von Erwartungen an die beteiligten Familienmitglieder. Großeltern, Eltern und Kinder haben unterschiedliche Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen. Geschwister, Cousinen und Cousins haben Ziele, Vorstellungen und stellen (aneinander) Ansprüche, die mehr oder weniger offen kommuniziert werden.

Heute kann und wird mehr über Nachfolgeprozesse und hierbei vorhandene Voraussetzungen, Ängste und Erwartungen kommuniziert als je zuvor. Doch es bleibt nach wie vor auch vieles unausgesprochen.

Was wollte ich immer schon in Bezug auf unseren Nachfolgeprozess (mir selbst bzw. dem Rest der Familien) einmal sagen? Welche Ängste, welche Fragen habe ich in Bezug auf meine Nachfolge, mein Loslassen?

Im Rahmen des Workshops können diese Fragen beantwortet oder andere formuliert und offen ausgesprochen werden. Dabei wird ein experimentelles Setting bei vollständiger Dunkelheit (!) verwendet. Den Teilnehmenden wird dabei die Möglichkeit gegeben in der Anonymität der vollständigen Dunkelheit über ihre Anliegen zu sprechen und Lösungsansätze mit den Teilnehmenden zu diskutieren.

Der Workshop ist aufgrund des besonderen Settings auf maximal 20 Teilnehmende begrenzt.

Referierende (Bio)

B03)

Verkauf? Ausverkauf? – Von der Courage, ein regionales Familienunternehmen erfolgreich in eine globale Gruppe zu führen


Referierende: Andreas Habeck, Fabian Roberg


Fabian Roberg übernahm 1995 in zweiter Generation das Familienunternehmen Coler GmbH & Co. KG, ein Distributor von Autoersatzteilen. Mit einem niedrig dreistelligen Millionenumsatz war Coler ein relevanter regionaler Spieler im sogenannten freien Aftermarket in Deutschland. In den folgenden Jahren zeichnete sich in Deutschland und zunehmend auch über Ländergrenzen hinweg ein Konsolidierungstrend ab.

Im Jahr 2015 erfolgte in diesem Zuge der Verkauf an das Portfoliounternehmen Blackstone Alliance Automotive Group. Fabian Roberg blieb als CEO und Country Manager Deutschland an Bord. Bis 2024 entwickelte er das Unternehmen erfolgreich zu einem nationalen Akteur und etablierte ein deutschlandweites Distributionsnetz. Als Teil des europäischen Führungsteams setzte er auch international Akzente.

Im Workshop berichtet Fabian Roberg von den Zweifeln und Beweggründen, den Risiken und dem Umgang mit einer solch weitreichenden Entscheidung. Er berichtet von den Schwierigkeiten und Erfolgsfaktoren bei der Integration und der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens als Teil eines globalen Konzerns.

Referierende (Bio)

B04)

Künstliche Intelligenz – Auswirkungen auf Arbeit und Organisation „human friendly“ gestalten


Referierende: Lars Schatilow


Künstliche Intelligenz erzeugt ein Spannungsfeld. Es ermöglicht einerseits erhebliche Effizienzgewinne. Auf der anderen Seite kann es zur Entwertung der Arbeit von Menschen führen. Um sicherzustellen, dass sowohl Effizienz als auch die Sicherstellung guter Arbeit Hand in Hand gehen, wurde das KI-Einführungsmodell und die gleichnamige branchenübergreifende Allianz „Human Friendly Automation“ erfunden.  Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmenden verstehen, wie KI auf Individuen im beruflichen Alltag wirkt. Was Führungskräfte können sollten und wie man den Wandel basierend auf einem Werte-Konstrukt erfolgreich und nachhaltig gestalten kann. Familienunternehmen haben hierfür die beste Ausgangssituation. 

Referierende (Bio)

B05)

Familienbande – die sozialen und emotionalen Dimensionen der Nachfolge. Gemeinsam und stimmig die Generationsübergabe gestalten


Referierende: PD Dr. Daniela Sauer, Kevin Sauer


Die Übergabe eines Familienunternehmens an die nächste Generation erfordert von allen Beteiligten gemeinsames Engagement, Vertrauen und Mut. Denn mit wachsender Anzahl der beteiligen Personen und der Unternehmensgröße steigt auch die Komplexität des innerfamiliären Übergabeprozesses. Gleichzeitig entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit vieler Familienunternehmen oft nicht auf Grund der unternehmerischen Herausforderungen eines Generationenwechsels, sondern viel häufiger sind es familieninterne Dynamiken, die den Übergabeprozess erschweren. Deshalb ist es für Unternehmerfamilien von zentraler Bedeutung sich frühzeitig, neben den unternehmerischen Aufgaben, auch den zwischenmenschlichen Dimensionen der Familienstrategieentwicklung zu widmen. Themen wie eine konstruktive Kommunikations- und Feedbackkultur oder Fragen zum Erwartungs- und Rollenmanagement sollten neben gesellschafts-, steuer-, erb- und betriebswirtschaftlichen Aspekten deshalb ebenfalls einen essentiellen Bestandteil des Nachfolgeprozesses darstellen.

Im Workshop präsentieren Mitglieder aus zwei Generationen einer Unternehmerfamilie diesen Prozess. Anhand konkreter Beispiele und Methoden stellen sie dar, wie im Rahmen ihres Nachfolgeprozesses kontinuierlich auch an den sogenannten SoftSkills gearbeitet wird, um die Familienbande zu festigen und so gemeinsam und stimmig die Generationsübergabe zu gestalten.

Referierende (Bio)

B06)

TBA


Referierender: Dr. Thomas Ull


B07)

Fremdmanagement in Familienunternehmen – ein Fallbeispiel im Generationenübergang


Referierende: Dr. Christoph Beumer; Dr. Torsten Schumacher; Rudolf Hausladen


“Fremdmanager”, “externer Manager”; es geht noch schlimmer: “Mietschnauze” oder “Leihkeule” – alles keine wirklich wertschätzenden Bezeichnungen für die Menschen, die sich für die Gesellschafterfamilie Tag für Tag in die Pflicht nehmen und unsere Unternehmen führen, während sich manche Familiengesellschafter auf den Lorbeeren der Vorgängergeneration(en) ausruhen und, wenn sie dann mal im Unternehmenskontext auftauchen, oftmals wenig emphatisch auftreten.

Zugegeben: ein etwas provokanter Einstieg. Aber ist nicht etwas Wahres dran? Oft erfahren externe Manager nicht die Wertschätzung, die sie verdienen. Selbst hier auf dem Kongress – wo wir es doch eigentlich besser wissen sollten – haben wir eine wertende Differenzierung zwischen “Unternehmer” und “Fremdmanager” erfahren. Darüber hinaus meinen gestandene Familienunternehmer sehr häufig, dass “die Externen” den Job sowieso nicht so gut können, wie sie selbst und mischen auch nach ihrem vermeintlichen Ausscheiden noch kräftig im Geschäft mit. Verwundert es da, dass die Transformation von einem geschäftsführenden Gesellschafter zu familienfremdem Management häufig scheitert?

Natürlich ist der “Fremdmanager” kein “Unternehmer” – er kann es per Definition auch nicht sein: Er hat eine Berichtslinie zur Familie (in welcher Form auch immer) und ist eben nicht Eigentümer. Dennoch lenkt er die Geschicke des Unternehmens und engagiert sich mit vollem Einsatz. Er bringt Perspektiven in das Familienunternehmen ein, die häufig in eigentümergeführten Unternehmen zu kurz kommen.

Spontane, intuitive Einzelentscheidungen des Unternehmers werden durch strukturierte Entscheidungsprozesse in der Geschäftsführung ersetzt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Oftmals wird versucht in der Nachfolge einen “Unternehmer” zu suchen und der Anspruch an den Fremdmanager ist entsprechend. Dieser Ansatz muss scheitern. Wenn eine Transformation von der geschäftsführenden Familie zum Fremdmanagement gelingen soll, ist gegenseitiger Respekt, Vertrauen und Wertschätzung unabdingbar. Nur dann können unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt und Entscheidungen getroffen werden, die sowohl die Eigentümer- aus auch die Geschäftsführerperspektive berücksichtigen. Der Workshop beleuchtet ein Fallbeispiel, in dem nach der dritten Familiengeneration erstmals ein Fremdmanagement das Unternehmen operativ führt. Es wird auf die langfristige Nachfolgeplanung, den Prozess des Übergangs, die Governance, die positiven Veränderungen aber auch auf die Herausforderungen und Rückschläge eingegangen. Der Workshop wird vom ehemaligen Familien-CEO, dem aktuellen Fremd-CEO und einem Moderator, der den Prozess jahrelang begleitet hat, durchgeführt.

Referierende (Bio)

B08)

Löst eure Stämme auf – Wie Unternehmerfamilien ihre Zukunft bestimmen, bevor es ihre Stämme tun


Referierende: Dr. David Klett, JuDr. Hans Holger Dehmer


Stämme bilden sich von selbst. Früher oder später spaltet sich die Unternehmerfamilie in sie auf, wenn mehr als einer erbt. Und Stämme sind des Teufels! Wer sich den Krach im Gesellschafterkreis, kleinkrämerische Aufrechnerei von Privilegien und Rollen oder gar die Realteilung wünscht, der sollte die Stammesbildung geschehen lassen. Er sollte sie dann auch mit den üblichen Poolverträgen und anderen rechtlichen Konstruktionen zusätzlich absichern. Denn Stammesbildung heißt, zu trennen, was zusammengehört. Leider bringen große Familien viele Ansatzpunkte zum Trennen mit: die einen waren schon immer bevorzugt, während die anderen am Zaun standen, die einen sind evangelisch und die anderen katholisch, die einen musisch-verweichlicht und die anderen phantasielos-rationalistisch. So zerfällt die Familie schnell in Gruppen, die von (dickerem) Blut und Vorurteilen zusammengehalten werden. An die Stelle einer gemeinsamen Sache und den Ausgleich zwischen partikularen Interessen jedes einzelnen Gesellschafters treten Solidaritätszwänge im eigenen Stamm. Und dann geht es um alles, aber nicht mehr um das Wohl des gemeinsamen Unternehmens und der gesamten Familie. 

Referierende (Bio)

B09)

Der Tanz auf dem Vulkan! Professioneller Umgang mit starken Gefühlen in Familienkonflikten


Referierender: Al Weckert


Kleinste Sachprobleme verwandeln sich in unlösbare Konflikte, wenn Unfrieden auf der Beziehungsebene herrscht. Genauso gilt der Umkehrschluss: Stimmt die Beziehungsebene, werden selbst schwierige Sachfragen schnell und unkompliziert gelöst. Die Praxis beweist: Je näher sich Menschen stehen, desto eher zeigen sie sich emotional und verletzlich. Deshalb brauchen Familienunternehmen solides Wissen und praktische Fähigkeiten im Umgang mit starken Gefühlen.

Beim Workshop Tanz auf dem Vulkan geht es um das blitzschnelle Erkennen von emotionalen Signalen und das präzise Verstehen der Hintergründe. Sie erlernen dabei Techniken, um ihrem Gegenüber wertschätzend zuzuhören, ohne dabei die eigenen Interessen aus dem Blick zu verlieren. Die Erfahrung zeigt: Angeschlagenes Vertrauen lässt sich oft schon in Sekundenbruchteilen wiederherstellen, wenn die Beteiligten echtes gegenseitiges Verständnis erleben. Vertrauen wird dann zur wichtigsten Ressource für Veränderungsbereitschaft.

Die Methode „Tanz auf dem Vulkan“ funktioniert auch unter schwierigsten Bedingungen. Voraussetzung ist ein präzises Wissen über die 12 wichtigsten Emotionen und die dahinterliegenden Bedürfnisse. Seit 2020 gibt es ein klares und einfaches wissenschaftliches System (der „Motivkompass“), das sich auch von Laien verstehen und unkompliziert anwenden lässt. Al Weckert verknüpft diesen Motivkompass mit der Gewaltfreien Kommunikation. Unternehmer:innen und Führungskräfte von Familienunternehmen erhalten ein Werkzeug, das ihre speziellen Herausforderungen abbildet und sie zu Spitzenleistungen in schwierigen Gesprächen, Sitzungen und Verhandlungen befähigt.

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B10)

Kooperation zwischen Familienunternehmen und Start-ups: Chancen und Herausforderungen 


Referierende: Prof. Dr. Thomas Clauß; Tim Oberlies; Jonatan Freund


Digitalisierung und Nachhaltigkeit verändern Branchenlandschaften und stellen etablierte Familienunternehmen vor immense Herausforderungen. Um diese Veränderungen zu bewältigen, sind oft grundlegende Neuerungen gefragt, da bestehendes Wissen und traditionelle Ansätze allein nicht mehr ausreichen. Start-ups spielen hier eine Schlüsselrolle: Mit ihrer Innovationskraft, Agilität und ihrem unkonventionellen Denken bieten sie genau die komplementären Kompetenzen, die für Familienunternehmen notwendig sind, um neue Lösungen zu entwickeln und den Wandel aktiv zu gestalten. Sie sind nicht nur Impulsgeber, sondern auch wertvolle Partner, um Transformationen gemeinsam erfolgreich umzusetzen. 

Unser praxisorientierter Workshop untersucht, wie eine effektive Zusammenarbeit zwischen Familienunternehmen und Start-ups gestaltet werden kann, um Synergien zu nutzen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Dabei stehen zentrale Fragen im Fokus: Wie finden Familienunternehmen und Start-ups zueinander? Welche formellen und informellen Strukturen fördern eine erfolgreiche Kooperation? Und welche Best-Practice-Modelle existieren bereits? Wie können Startup-Kooperationen den Firmenwert nachhaltig beeinflussen? 

Der Workshop betrachtet die Kooperation aus drei Perspektiven: Thomas Clauß liefert wissenschaftliche Impulse und beleuchtet theoretische Grundlagen. Jonatan Freund bietet die Sicht eines Start-ups und zeigt die Bedeutung regionaler Netzwerke auf. Tim Oberlies teilt praktische Erfahrungen aus der Perspektive eines Familienunternehmens. 

In interaktiven Diskussionen sind die Teilnehmenden eingeladen, eigene Erfahrungen einzubringen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Die Verbindung von wissenschaftlichem Know-how, praktischen Einblicken und intensivem Austausch macht diesen Workshop zu einer einzigartigen Gelegenheit, voneinander zu lernen, Inspiration zu gewinnen und ein starkes Netzwerk aufzubauen. 

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B11)

Familienunternehmertum zwischen Mut und Weisheit – eine Erkundungsaufstellung


Referierende: Prof. Dr. Heiko Kleve


In diesem Workshop wollen wir Familienunternehmen, insbesondere das transgenerationale also „enkelfähige“ Unternehmertum im Kontext der beiden Werte „Mut“ und „Weisheit“ untersuchen, und zwar Hilfe mit einer Systemischen Erkundungsaufstellung.

Wenn „Mut“ die eine Seite eines Spannungsfeldes ist, in dem Familienunternehmen mit weiteren, möglicherweise auch gegensätzlichen Seiten konfrontiert sind, dann stellt sich die Frage, welche Aspekte das sind. „Weisheit“ soll in diesem Zusammenhang als eine flexible Ressource verstanden werden, die dabei unterstützt, auch unvorhersehbare Herausforderungen, etwa existenzielle Krisen zu meistern.

Das Ziel der Erkundungsaufstellung ist es also, die beiden bekannten Variablen „Mut“ und „Weisheit“ mit bisher noch unbekannten Phänomenen zu ergänzen, die uns zeigen, was es tatsächlich braucht, damit Familienunternehmen und Unternehmerfamilien in ihrer Langlebigkeit und Krisen-Resilienz gestärkt werden.

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B12)

Familienkompetenz stärken – Wie Familienunternehmen von gezielter Gesellschafterentwicklung profitieren


Referierender: Prof. Dr. med. Simon Thelen, Dr. Michael Meier


Der Workshop “Familienkompetenz stärken – Wie Familienunternehmen von gezielter Gesellschafterentwicklung profitieren” wird von Simon Thelen und Michael Meier moderiert. Simon Thelen (45) ist Gesellschafter stellvertretender Vorsitzender des Gesellschafterrats und des Familienrates von Merck. Michael Meier ist Leiter Family Business Advisory bei Egon Zehnder.

Im Mittelpunkt des Workshops stehen die Themen “Gesellschafter Kompetenz Entwicklung (GKE) sowie “Next Gen Standortbestimmung bzw. Potentialanalyse”. Teilnehmer diskutieren verschiedene Ansätze und Methoden zur Motivation, Befähigung/Förderung und Auswahl von Nachwuchs in Familiengremien oder auch in operative Führungsaufgaben. Simon Thelen wird aus der Praxis berichten, wie Merck ein strukturiertes Verfahren zur Auswahl und Entwicklung von Familienmitgliedern für Führungsaufgaben etabliert hat, ebenso wie über seine persönliche Lernreise und die Prozess-Schritte der letzten Jahre, die ihn in den Gesellschafter- bzw. Familienrat geführt haben. 

In dem interaktiven Workshop erfahren die Teilnehmer, wie sie die Kompetenz und Bindung der Gesellschafter in Familienunternehmen systematisch aufbauen und fördern können. Themen sind unter anderem:

  • Familienspezifische Führungskompetenzen identifizieren und gezielt entwickeln
  • Die Rolle des Familiengremiums und der Gesellschafterkompetenz für den Unternehmenserfolg
  • Erfahrungsaustausch zu Verfahren wie Talentmanagement und Potentialanalyse
  • Verschiedene Wege in die unternehmerische Verantwortung
  • Konkrete Schritte, um die Gesellschafterbindung und -identifikation zu stärken

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B13)

Relevanz von Nachhaltigkeit im Verkaufsprozess – Wie 2nd Cycle und Inklusion Möglichkeiten und Chancen bieten (vorläufiger Titel)


Referierende: Thomas Mathes; Markus Heinrich


B14)

Unternehmerische Nachhaltigkeit – wie finde ich das richtige Tempo?


Referierende: Dr. Christian Geßner; Jan Sprakel; Anika Sprakel


Überprüfen Sie im Spannungsfeld zwischen Reporting-Pflichten und dem eigenen Gestaltungswillen Ihre unternehmerischen Chancen und Risiken  

Dass Familienunternehmen traditionell nachhaltiger sind als andere, ist das eine. Ob und wie sie es nach außen kommunizieren, ist das andere. Nun wachsen aber die Reporting-Anforderungen von allen Seiten (CSRD, Banken, Kunden, Mitarbeiter,…) und so tut es gut, den eigenen Weg von Zeit zu Zeit zu kalibrieren und das Tempo zu justieren. Wann will ich was in welchem Umfang erfüllen? Wo setze ich Schwerpunkte und wie sortiere ich die knappen Kapazitäten? Welche ökonomischen Chancen und Risiken können sich ergeben?  

Auf Basis der langjährigen Erfahrungen des ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung, einem Schwester-Institut des WIFU in der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der UW/H, werden im Workshop sowohl aktuelle Studien als auch die Erfahrungen zahlreicher Mittelständler eingebracht. Zudem wollen wir gemeinsam diskutieren, wie es gelingen kann, der „Unternehmerischen Nachhaltigkeit“ mehr Raum und Anerkennung in Politik und Gesellschaft zu verschaffen. 

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B15)

Der lange Schatten der Tabus


Referierende: Dr. Töns Hilker; Philipp Wichelhaus (M. A.)


Destruktives Verschweigen und Verdrängen in Familienunternehmen – die tragische Geschichte der Unternehmerfamilie Hilker

Wie kann es zum Scheitern eines Familienunternehmens kommen? Neben äußeren Veränderungen und mangelnder unternehmerischer Anpassungsfähigkeit spielen oft auch familiäre Faktoren eine entscheidende Rolle. Im Workshop nehmen wir den Fall der Unternehmerfamilie Hilker in den Fokus, um diese Dynamiken besser zu verstehen.

Dr. Töns Hilker wird die dramatische Geschichte seines Familienunternehmens schildern, dessen Niedergang maßgeblich durch unausgesprochene Konflikte und unbewältigte familiäre Traumata geprägt wurde. Der Zusammenbruch hatte nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gravierende gesundheitliche und psychosoziale Folgen – ein Beispiel dafür, wie destruktive Muster in Unternehmerfamilien zum Zerfall eines gesamten Systems führen können und die dunklen Seiten offenbart, die sich auch entwickeln können, wenn sich mehrere destruktive Bedingungen im Außen wie im Innen von Familie und Unternehmen kumulieren.

Im Workshop wollen wir versuchen aus den Berichten zu lernen, um die Fragen zu klären, was Unternehmen und Familien präventiv tun können, damit beide Systeme wachsen und gedeihen können sowie wie die Familienmitglieder körperlich und psychisch in ihrer Gesundheit gefördert statt beeinträchtigt werden.

Der Workshop wird von Philipp Wichelhaus, approbierter Psychotherapeut, Familientherapeut und Promovend im Kooperationsprojekt „Seelische Gesundheit in Unternehmerfamilien“, begleitet. Er wird mit der Expertise für Familiendynamiken psychische Störungen dabei helfen, die Berichte fachlich einzuordnen.

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B16)

Das kommt in den besten Familien vor: Mit einem Family-Office als Kapitalgeber das Familienunternehmen in die Zukunft führen


Referierende: Mark Miller; Steffen Leckert; Andreas E. Meier


Familienunternehmen sind in einem dynamischem Umfeld immer wieder auf externe Kapitalgeber angewiesen, etwa durch das Ausscheiden von Anteilseignern, die Erschließung von Wachstumschancen, für Akquisitionen oder in Umbruchssituationen. Wie dabei der Bestand als Familienunternehmen gesichert werden kann und welche Trade-offs es hier gibt, darüber berichten die Joachim-Herz-Stiftung und Carlsquare in einem Workshop. 

Die Joachim Herz Stiftung hat sich kürzlich bei Weidmüller beteiligt, einem weltweit führenden Unternehmen in der elektrischen Verbindungstechnik und Automatisierung, das seit fast 100 Jahren im Besitz der Familie Gläsel ist. 

Moderiert wird der Workshop von Mark Miller, dem Gründer des Kongress für Familienunternehmen.

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C01)

Generationendialog – Das unausgesprochene aussprechen (NFA)


Referierender: Jun.-Prof. Dr. Anne Heider


Aufgrund der positiven Resonanz aus dem letzten Jahr, möchten wir auch beim kommenden Kongress einen Generationendialog anbieten.  

Nachfolgeprozesse sind entscheidende Phasen für Unternehmerfamilien und Familienunternehmen, da sie über die transgenerationale Weiterführung der Eigentümer- und/oder operativen Verantwortung bestimmen. Eine zentrale Herausforderung dabei ist die gelungene Kommunikation zwischen den beteiligten Generationen. In diesem Workshop möchten wir diese Kommunikation stärken. Dazu werden zunächst die Kinder- und Elterngenerationen separat über die für sie relevanten Themen sprechen. Anschließend werden die Ergebnisse in einem intergenerationalen Dialog zusammengeführt, um Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern.  

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C02)

Generationendialog – Das unausgesprochene aussprechen (Now Gen) 


Referierender: Prof. Dr. Heiko Kleve


Aufgrund der positiven Resonanz aus dem letzten Jahr, möchten wir auch beim kommenden Kongress einen Generationendialog anbieten. 

Nachfolgeprozesse sind entscheidende Phasen für Unternehmerfamilien und Familienunternehmen, da sie über die transgenerationale Weiterführung der Eigentümer- und/oder operativen Verantwortung bestimmen. Eine zentrale Herausforderung dabei ist die gelungene Kommunikation zwischen den beteiligten Generationen. In diesem Workshop möchten wir diese Kommunikation stärken. Dazu werden zunächst die Kinder- und Elterngenerationen separat über die für sie relevanten Themen sprechen. Anschließend werden die Ergebnisse in einem intergenerationalen Dialog zusammengeführt, um Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern.

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C03)

Direkte oder indirekte Venture Capital Investitionen – Was macht für Familienunternehmen wann Sinn und welche Voraussetzungen sollten geschaffen werden?


Referierender: Till Rösnick, Andreas Krengel


Direkte und indirekte Venture-Capital-Investitionen bieten mutigen Familienunternehmen Opportunitäten, Transformation voranzutreiben und langfristige Wertschöpfung zu schaffen. Doch Mut allein genügt nicht – es braucht auch die ideale rationale Strategie für diese beiden Formen der Start-up-Beteiligung. Doch wann bringen solche Investitionen einen Mehrwert? Und welche Rahmenbedingungen können allgemein im Familienunternehmen geschaffen werden, um eine Basis für erfolgreiche Investitionen und Kooperationen zu schaffen? 

Dieser interaktive Workshop zeigt, wie sich Direktinvestitionen und Investments über Venture Capital Fonds strategisch ergänzen und welche Rolle sie bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit verschiedener Archetypen von Familienunternehmen spielen können. Wir besprechen die Stärken und Schwächen beider Investmentansätze und zeigen am Beispiel von WEPA Ventures, der Family-Venture-Capital-Einheit des europäischen Familienunternehmens WEPA, wie Familienunternehmen entsprechende Voraussetzungen schaffen können. Gemeinsam diskutieren wir Ihre und unsere Erfahrungen: Welche Vor- und Nachteile bringt die jeweilige Investitionsform? Welche Strukturen in Familienunternehmen machen erfolgreiche Investitionen möglich? Welche Faktoren sind entscheidend für die Balance zwischen direkten und indirekten Investments? Und wie lassen sich typische Herausforderungen bewältigen? 

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C04)

Oszillation zwischen Mut und Weisheit


Referierender: Prof. Dr. Arist von Schlippe


Wer möchte nicht „mutig“ und „weise“ sein? Doch diese Begriffe sind keine abstrakten Eigenschaften, sondern, wie alles, womit wir im Leben zu tun haben, eingebettet in soziale und damit kommunikative Vorgänge. Mutig und weise können wir im Kontext anderer Menschen werden, denen wir zuschauen, von denen wir lernen, die aber auch ihrerseits an uns Erwartungen richten, wie wir uns verhalten sollten. Wir alle sind, seit wir geboren wurden, von einem Gewebe von Erwartungen umgeben – genauer genommen sogar schon davor. Denn wir betreten keine „leere Welt“. Schon vor der Geburt gibt es Vorstellungen und Hoffnungen, die sich auf ein Kind richten. 

Erwartungen, so könnte man sagen, sind der „Klebstoff sozialer Systeme“: wir richten Erwartungen an andere und wir erfahren, was sie von uns erwarten. In der Sozialisation lernen wir zunehmend genauer, uns auf das Erwartungsgeflecht einzustellen, das sich um uns herum entwickelt. Das ist alles andere als einfach. Denn Erwartungen werden selten explizit ausgesprochen, oft nur implizit, unausgesprochen vermittelt. Es ist eine Dynamik, die sich weitgehend intuitiv und unbewusst abspielt – ob wir nun versuchen, uns den Erwartungen entziehen, ihnen zu entsprechen oder Kompromisse zu finden. Kompliziert wird dies zudem, weil es in der Natur der Dinge liegt, dass die Erwartungen anderer an uns nicht einheitlich sind, so dass es unvermeidlich Konflikte gibt. Wer versucht, allen Erwartungen gerecht zu werden (oft genug, ohne exakt zu kennen), gelangt schnell an Grenzen, erkennbar an Ratlosigkeit oder an ei­nem Gefühl der Lähmung, Blockierung – alles andere als ein Kontext, der „Mut und Weisheit“ ermöglicht. 

Das von mir vor Jahren entwickelte kleine Instrument des „Erwartungskarussells“ bietet einen Weg, sich dieses Spannungsfeld bewusst zu erschließen. Der Workshop zeigt eine Form, sich dieses Karussell bewusst zu machen und aktive Wege darin zu finden.

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C05)

Afrika als Kontinent der Chancen: Wie die deutsche Wirtschaft vom Standort Afrika profitieren kann – Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit eines deutschen Familienunternehmens und eines deutsch-ghanaischen Startups. 


Referierender: Cord Budde, Jonas Schaller


Die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft sind derzeit beträchtlich. Als wären steigende Kosten, Fachkräftemangel und immer mehr Bürokratie nicht genug, könnten die Wirtschaftsbeziehungen zu den USA, einem der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, durch die Wahl Donald Trumps stark belastet werden.

Von den 20 Ländern mit dem weltweit höchsten Wirtschaftswachstum liegt die Hälfte in Subsahara-Afrika. Der Kontinent verfügt über riesige Rohstoffvorkommen, ein Überangebot an Arbeitskräften, eine rasant wachsende Mittelschicht und ein enormes Potenzial an kostengünstiger und nachhaltiger Solar- und Windenergie. Zwischen den Herausforderungen in Deutschland und den Chancen des afrikanischen Kontinents liegt ein großes Potenzial.

Doch wie lassen sich diese Potenziale nutzen und welche Herausforderungen gibt es?In einem interaktiven Workshop teilen Ludwig Weinrich und fairafric Erfahrungen und Lessons Learned aus der Zusammenarbeit.

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C06)

Die Zukunft ist jetzt: ein praktischer Workshop zur Anwendung von GenAI in Familienunternehmen(Anwendung von GenAI) 


Referierender: Prof. Dr. Thomas Clauß; Dr. Andrej Fischer; Maren Bendel


“Erfahrung und Weisheit” sind die Grundpfeiler erfolgreicher Familienunternehmen. Doch wie können wir diese Werte in der KI-Ära noch effektiver nutzen? In diesem Workshop (max. 15 Teilnehmer) werden Sie selbst praktisch arbeiten und lernen, wie Sie generative KI (GenAI) für Ihre eigenen täglichen Aufgaben wirkungsvoll nutzen können. Mithilfe von Alan, dem GenAI-Tool von Comma Soft, werden Sie in kleinen Gruppen eigene Prompts und Assistenten entwickeln und diese mit der Gruppe teilen. Nach dem Workshop erhalten Sie einen Monat Zugang zu Alan, um mit Ihren KI-Assistenten im Alltag weiterzuarbeiten und diese auch mit anderen Kursteilnehmern zu teilen.

Unser Ziel ist es, dass Sie selbst zu echten Power-Usern von KI werden und somit die transformative Kraft dieser Technologie erleben, Wissen und Erfahrung in Wirkung zu bringen.

Was Sie erwarten können:

Eine kurze Einführung in das Arbeiten mit Generativer KI und die strategische Relevanz für Unternehmen

Praktische Arbeit in kleinen Gruppen: Entwicklung eigener Prompts für Ihre täglichen Aufgaben. Bringen Sie dafür gerne einen Laptop mit. 

    Offener Austausch über die Ergebnisse in der Gruppe 

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    C07)

    Erziehung in Unternehmerfamilien – Zwischen Mut und Weisheit


    Referierender: Prof. Dr. Caroline Heil, Rendel Pietsch


    Es bedarf Mut seine eigenen Werte, Ziele und Vorstellung in die Erziehung zu integrieren, auch wenn es Gegenstimmen gibt – Weisheit erlangt man in der Erziehung erst dann, wenn man die Erziehung der eigenen Kinder schon bewältigt hat. Durch Austausch und Erfahrungen anderer, kann man von deren Weisheit jedoch profitieren. In dem Workshop „Erziehung in Unternehmerfamilien – Zwischen Mut und Weisheit“ soll ein Austausch über die individuelle Erziehung in Unternehmerfamilie unter sich gleichenden Grundbedingungen stattfinden. In der Pädagogik und der Psychologie gibt es eine Vielzahl an Modellen, die das Leben jedes Menschen in Abschnitte gliedern sowie diesen altersgerechte Entwicklungsschritte und -aufgaben zuordnen. Eines der bekanntesten Lebenszyklusmodelle der Persönlichkeitsentwicklung ist das nach Erik H. Erikson. Es beschreibt einen achtphasigen Entwicklungsverlauf über die gesamte Lebensspanne, welcher pro Phase jeweils eine Entwicklungsaufgabe bzw. -krise beinhaltet. Diese Aufgaben bzw. Krisen müssen im Zusammenspiel von Individuum und Gesellschaft erfolgreich bewältigt werden, um psychisch gesund und gestärkt in die nächste Entwicklungsphase zu gelangen. Bleiben die Entwicklungsaufgaben unbewältigt, so können sie zur Quelle von psychischen Belastungen werden. In diesem Workshop werden die Entwicklungsphasen der Kindheit, Jugend und des jungen Erwachsenenalters fokussiert, da bis zu dieser Zeit die elterliche Erziehung wirksam ist sowie die alltäglichen Beziehungen zwischen Kindern und Eltern am intensivsten sind. Es soll genauer betrachtet werden, was diese Entwicklungsphasen für Kinder aus einer Unternehmerfamilie bedeuten und wie Eltern mit den Herausforderungen der einzelnen Entwicklungsphasen bestmöglich umgehen können. Wir gehen dabei insbesondere auf die spezifischen Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben ein, die nur in Unternehmerfamilien auftauchen

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    C08)

    Stolperfallen beim Wechsel des Mentalen Models. Typische Muster und die Frage, wer an die Mitarbeiter denkt.


    Referierende: Dr. Timm Mittelsten-Scheid


    Der Wechsel des Mentalen Modell ist für jede Unternehmerfamilie eine Herausforderung. Um den Übergang in eine anderes Modell möglichst reibungslos zu schaffen, ist viel Input, viel Wissen und viele Gespräche nötig. Trotzdem kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten und Missverständnissen innerhalb der Familie. Je mehr sich die Familie aber um sich und ihre Probleme dreht, umso weniger sieht sie, dass auch die Geschäftsführung Informationen braucht, wie es weiter geht /gehen soll.  

    Die Mitarbeiter, die oft über Jahrzehnte danach ausgesucht wurden, auszuführen, was ein Patriarch möchte, werden bei dem Übergang meist völlig vergessen. 

    Im Workshop sollen typische Muster und Fehler aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. 

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    C09)

    Der gefesselte Wohlstand


    Referierende: Niko Pohlmann; Felix Oldenburg


    Klima, Bildung, Integration – für diese und andere Herausforderungen braucht es zusätzliche Milliarden. Sonst werden die Folgen nur teurer. Aber woher? Die überraschende Antwort des ehemaligen Generalsekretärs des Bundesverbands Deutscher Stiftungen lautet: Das Geld ist schon da im reichen Deutschland. Aber es ist gefesselt, durch Dienstleister, durch Tabus und Familientradition – und auch durch genau das Instrument, das seit Jahrhunderten die Großzügigkeit organisiert. Wir diskutieren: Gehören Stiftungen ins Museum, oder können wir sie neu erfinden? Wie sieht das Neue Geben für ein Zeitalter der Dringlichkeit aus? 

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    C10)

    Über die gute Arbeit – oder die Frage, welche Organisation Sie eigentlich sein wollen …


    Referierende: Marion King; Sebastian Benkhofer


    Wie muss eine Organisation in und für Zeiten wie diese gebaut sein? Welches Betriebssystem braucht sie, welche Kultur, welche Menschen und welche Kompetenzen? Und was genau braucht es für die Zukunftsfähigkeit Ihrer eigenen Organisation? Und wie kommt man da hin – also tatsächlich? 

    Im Workshop gibt es einen Impuls zu zeitgemäßer, zukunftsfähiger und vor allem verantwortlicher Arbeit und Zusammenarbeit, zu Erfahrungen aus gelungenen Transformationsprojekten, viel Raum für einen Austausch dazu und gemeinsame Arbeit an der eigenen Unternehmenspraxis. 

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